Eigentlich war nicht viel geplant am gestrigen Tag, aber wir erlebten mehr als wir zunaechst dachten… So fing es schon mit dem Fruehstueck an:
Waehrende des Fruehstuecks lernten wir einen Thailaender mit seinen beiden Soehnen kennen, der hier in Kanchanaburi einen Freund besuchte. Nach einer Weile Unterhaltung ueber Gott und die Welt bot er uns an, uns in seinem Auto zur naechsten Touriattraktion zu karren (er wohnt im gleichen Dorf). Wir ueberlegten nicht lange, da eine solche Busrundtour normalerweise enorm viel Geld kostet… Also ging es eine halbe Stunde spaeter in das Dorf Nam Tok, nahe der burmesischen Grenze. Mel hatte das Vergnuegen sich mit den plaerrenden Kindern des Thais rumzuschlagen. Mir ging es als Beifahrer nicht viel besser – die Beine bis an die Brust angezogen und mit dem Kopf bei jedem Strassenhubbel an die Decke stossend. Nach rund 40 Minuten Fahrtzeit kamen wir an. Wir sprangen aus dem Auto und uns wurde gezeigt, wo die Attraktionen zu finden sind…
Der Typ freute sich sichtlich, einmal Touristen mitnehmen zu duerfen und ihnen auch noch zu zeigen, wo er wohnte. Thailand eben.
Was zur Hoelle gibt es eigentlich in Nam Tok?
Nun ja, eben mehr als wir dachten. Zunaechst ging es zu einem nahegelegenen Wasserfall, in dem schon der Koenig Rama V sein vergnuegen hatte. Auf dem Weg dorthin sahen wir ueberbleibsel der alten Thailand-Burma Bahnstrecke, auch Deathrailway genannt. Die Schienen endeten nicht weit vom Wasserfall und stellten zusammen mit einer alten Dampflock eine Art Denkmal dar.
Der Wasserfall war nicht ganz so imposant, wie er zunaechst auf Fotos erschien (Trockenzeit!!!), war aber dennoch ein Ausflugsziel fuer thailaendische Familien, die sich in den Wasserpfuetzen sichtlich amuesierten. Der Wasserfall ist aber auch schoen gelegen. Mitten zwischen riesigen Tropenbaeumen und Dschungelpflanzen findet sich fuer jedermann ein Plaetzchen der Ruhe. Bestimmt noch imposanter in der feuchten Jahreszeit.
Danach ging es weiter zum Bahnhof. Der Nam Tok Bahnhof ist der letzte Bahnhof der Death Railway auf thailaendischer Seite. Also die Endstation in jeglicher Hinsicht. Von hier aus kann direkt nach Kanchanaburi fahren. Auf den alten Gleisen, die von den Kriegsgefangenen errichtet wurden… Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Der Weg zum Bahnhof war jedoch laenger als geahnt und zog sich durch das Nirgendwo des thailaendischen Hinterlandes. Natuerlich waren wir wieder in prallen Mittagssonne unterwegs…
Schlussendlich „genossen“ wir die holprige Fahrt mit der Bahn zurueck nach Kanchanaburi. Unsere Fahrt brachte uns auch ueber die alten Holzbruecken, die unter dem Gewicht der Bahn aechzten. Touris sprangen in den Zug, machten ihre Fotos, um schon gleich an der naechsten Station von einem klimatisierten Bus abgeholt zu werden… Wir aber blieben die vollen 3 Stunden in der Holzklasse sitzen :)