Was macht man eigentlich in Kuta?

Die Uniformitaet der Strandschnepfen
Als erstes Ziel in Bali entschieden wir uns fuer Kuta. „Da is was los! Da musst du hin!“ – so hiess es. So buchten wir auch die Tour von Jogja nach Denpasar +Zwischenstopp auf dem Mount Bromo. Ansich ein guter Plan, wenn nicht Kuta waere …

Ich verstehe es nicht so ganz, dass Bali (vor allem auch Kuta!!!) in gleichem Atemzuge mit den Malediven, Bahamas und was weiss ich nicht alles genannt wird, wenn es um Traumdestinationen dieser Welt geht. Vor allem Kuta ist unserer Meinung nach alles andere als eine Traumdestination dieser Welt! Kuta, eine boomende indonesische Stadt, vollkommen in der Hand des Tourismus. Neben Dolce & Gabanna, Gucci und Prada dominieren hier die „Surfer-Brands“. In aehnlich luxurioes ausgestatteten Filialen wird hier alles angeboten, was das westliche Surferherz hoeher schlagen laesst. Und Surfen wird hier in Kuta allemal gross geschrieben. Naja, was heisst hier eigentlich surfen?! … es reicht eigentlich, wenn man ein Brett unter dem Arm traegt um „cool“ zu sein.
Dennoch: Die Wellen am Kutabeach sind ohne Zweifel perfekt zum Wellenreiten. So tummeln sich in den Wellen des Kutabeach sowohl Anfaenger, als auch Fortgeschrittene … seltener mal ein Star der Szene. Aber sind wir nicht alle Surfer? „Aber klar doch!“ – Solange wir eine ueberlange Surfershorts auf halb acht haengen haben, blondierte, lange Haare unser eigen nennen koennen, eine verpilzte Cap in 120 Grad nach hinten aufsetzen und in der einen Hand das Board und in der anderen ein Bier halten koennen, dann haben wir die Aufnahmepruefung schon fast geschafft!

Aber Moment, da fehlen doch noch die „Surfer Chicks“ … Um in Kuta (Leute, ich denke mir das wirklich nicht aus) auch die letzten Klischees zu bedienen, muessen wir ja noch die Blondchen vom Grill (Strand) holen! Entweder bringt man dem Maedel seiner Wahl (die ueblichen Stereotypen bevorzugt) das Surfen bei, oder graebt sie direkt auf einer der unzaehligen, naechtlichen Parties an. Denn dafuer steht Kuta auch mit seinem Namen: Das „exzellente“ Nachtleben.
Die „Clubs“ sehen allesamt wirklich schick aus – keine Frage. Allerdings haben diese Geldmaschinen leider nicht viel zu bieten. Gross angepriesene Djs der elektronischen Musik, entpuppen sich allzuoft als Mogelpackung aus Uebersee und daempfen mit schlechtem Taktgefuehl die Partylaune. Aber wahrscheinlich waren wir einfach nicht betrunken genug … Kommt man zu guter letzt doch noch in Stimmung (was man nicht alles tut, um wirklich neutral berichten zu koennen :D), so macht der Laden auch schon wieder zu – Ab 3.00h ist hier meistens schon zappe!

Fazit
Eine Surferstadt ohne Gleichen, leider auch mit all ihren Klischees. Ein sehr sehr junges Publikum, viel Alkohol, viel Verkehr in den engen Gassen, penetrant wirkende Taxifahrer und Souvenirverkaeufer, die einem echt schon leid tun koennen … Das ist Kuta! Wer nicht ein absoluter hardcore Surfer ist und immer nach der besten Welle sucht, oder eben doch nur den primitiven Spass bevorzugt, der ist hier Kuta herzlich willkommen …
Bleibt nur noch eine Frage zu klaeren: Warum waren wir so lange dort? Ich glaube das schoene Hotel, der schoene Pool im Garten, die Bekanntschaften aus dem Bus aus Jogja und schlussendlich der Geburtstag von Marco sind daran schuld … Aber rechtfertigen muss man sich wirklich nicht – wir hatten einfach Spass. Eben auf unsere Art und Weise!
Ach ja, wer hier das Surfen lernen moechte, der sollte sich schon einmal auf rund 15 US Dollar fuer 2 Lernstunden einstellen :D